Fackelzug für den Frieden
20. Oktober 2023Gebet für den Frieden
7. November 2023Ansprache Fackelzug Timelkam, 26.10.23
Sg. Damen und Herren, liebe Timelkamerinnen und Timelkamer,
die Ihnen der Friede ein so hohes Gut ist, dass Sie dafür heute Abend auf die Straße gegangen sind!
Vor einem Jahr haben wir uns auch hier vor dem Kriegerdenkmal getroffen und darum gebetet, dass endlich Friede zwischen der Ukraine und Russland werden möge.
Heute stehen wir hier und haben die grauenvollen Bilder vom Angriff der Hamas auf die jüdische Bevölkerung im Norden Israels vor Augen und gleichzeitig die Bilder der vielen Toten und Verletzten im engen Gaza-Streifen. Angesichts der israelischen „Auslöschung“ der Hamas in Palästina kann nur gehofft werden, dass das alte Talionsprinzip wenigstens gelten möge: Auge um Auge, Zahn um Zahn.
An der ukrainisch-russischen Grenze wird weitergekämpft, fast täglich gibt es Tote. Morden und Töten sind nicht zum Stillstand gekommen, weltweit nicht, aber auch nicht in Österreich. Vor wenigen Tagen sind wiederum 2 Frauen von ihren Ex-Männern ermordet worden, wie Sie sicher gehört haben.
Ist also der gegenseitige Hass stärker als alle Friedensbemühungen? Sind die schönen Prophetenworte, dass aus Schwertern Pflugscharen geschmiedet werden und die Spieße zu Sicheln, dass die Jugend nicht mehr lernen wird, Krieg zu führen und die Alten geborgen unter Weinstock und Feigenbaum sitzen können, ohne Angst und Schrecken – sind all diese schönen Bilder nichts wert, weil sie so diametral dem entgegenstehen, was wir über die Medien Tag für Tag erfahren?
Nein, liebe Timelkamer und Timelkamerinnen, so schnell lassen wir uns nicht die Hoffnung rauben, so wenig wie jene, die nach dem 2. Weltkrieg wieder begonnen haben, das Land aufzubauen. Jede Fackel, die wir mit uns tragen, bringt Licht für den nächsten Schritt. Jede Versöhnung in den Familien, jede Nachbarschaftshilfe im Markt, jedes freundschaftliche Miteinander, auch über Partei- und Konfessionsgrenzen hinweg, bewirkt, dass das Dunkel in der Welt ein Stück weit durchbrochen wird, wie die Fackel Licht bringt in die Finsternis.
Manche meinen: Das hilft ja alles nicht.. Was können wir kleinen Leute schon ausrichten? Was kann Österreich dem weltweiten Blutvergießen schon entgegensetzen?
Ein kleines Beispiel: Die 7-jährige Sasha erlitt bei einem Hubschrauberabsturz im vergangenen Jänner schwerste Verbrennungen. Sie wurde von der Ukraine noch Linz geflogen und dort im KUK von Spezialisten monatelang behandelt. Ihre Haut ist wieder zusammengewachsen und Sasha kann derzeit in Linz sogar in die Schule gehen.
Sie alle könnten jetzt solche und ähnliche Geschichten aus Vergangenheit und Gegenwart erzählen. Wie sollten dies alle viel öfters tun, damit wir spüren: Nicht Krieg und Morden haben das letzte Wort, sondern Liebe und Menschlichkeit. Daran wollen wir festhalten.